Mit meinem Buchmanuskript bin ich endlich über den Berg – juhee! Doch wie wir wissen, ist der Abstieg mindestens so anspruchsvoll wie der Aufstieg. Da ich kein Reinhold Messner bin, habe ich mir Hilfe aus der Community geholt. Heute geht es um Metaphern, Gefühlskarusselle und das Sogprinzip.

Seit Anfang Jahr steht endlich die erste Fassung meines Manuskripts – exakt 29’371 Wörter. Eine zentrale Frage, die mich bei all diesen Sätzen und Abschnitten beschäftigt:
Welche Inhalte sind wertvoll, und welche sind Ballast?

Nun geht es ans Redigieren, und ich versuche, den Text noch weiter zu schärfen. Für diese Phase habe ich mir Unterstützung geholt:

Kollege aus dem Coworking Space: Alle drei Wochen treffe ich mich mit ihm. Er hat gerade seine Doktorarbeit über Metaphern geschrieben und bringt eine spannende Perspektive ein. Besonders seine kritischen Fragen zu den Sprachbildern in meinem Text fordern mich heraus – ich liebe es!

Tandem-Partnerin: Mit einer Kollegin Anicia, die ebenfalls an einem Buch schreibt, habe ich eine Art gegenseitige Unterstützung vereinbart. Wir helfen uns dabei, Struktur und Inhalte zu reflektieren und motivieren uns gegenseitig.

Beide helfen mir dabei, das Gefühlskarussell aus «Wow, das wird super!» bis «Ne, das ist Mist!» besser einzuordnen. Beruhigend zu wissen, dass dieser Mix aus Dunning-Kruger-Effekt und Impostor-Syndrom nicht nur mich trifft, sondern offenbar viele Autor:innen.

Laufende Interviews

Parallel führe ich weiterhin Interviews – zuletzt mit Diana, der Community-Verantwortlichen von Collaboratio Helvetica. Ihre Community ist über die ganze Schweiz (und teils darüber hinaus) verstreut. Sie schaffen Verbindungen über monatliche Community Calls, in denen Mitglieder zu Themen wie Mental Health, Yoga oder neuen Organisationsformen sprechen. Besonders spannend fand ich ihre Kooperationen mit anderen Communities wie Ting und Plentii – von Synergien bis zu gemeinsamen Events.

Lesefutter

Aktuell lese ich ein Buch von Claudia Schröder & Bernd Oestereich, das sich mit der Einführung von Selbstorganisation in Unternehmen beschäftigt. Viele ihrer Gedanken lassen sich wunderbar auf Communities übertragen. Besonders faszinierend ist der Unterschied zwischen dem Stossprinzip und dem Sogprinzip: Stossprinzip: Aufgaben werden an Personen delegiert. Das kennen wir aus der klassischen Arbeitswelt, wo jemand Aufgaben zuteilt und andere sie ausführen.
Sogprinzip: Hier ist es umgekehrt. Die Person, die ein Problem oder eine Chance wahrnimmt (kaputtes Mobiliar, Mitgliederevent, finanzielle Engpässe), übernimmt auch die Verantwortung und setzt es um. Dieses Prinzip funktioniert nur, wenn die Menschen die Community als ihr Miteigentum wahrnehmen. Genau dieser Gedanke wird einen Platz in meinem Buch finden, da er ein wichtiger Baustein für erfolgreiche Community Brands ist.